Anbau von Feinleguminosen
Fein- bzw. Futterleguminosen wie Luzerne, Rotklee oder Weißklee bilden die Grundlage von Ökofruchtfolgen. Dies beruht auf ihren positiven Eigenschaften in Bezug auf die Sticksstofffixierung, die Beikrautregulierung und ihrer Eignung für die Futtererzeugung.
In diesem Kapitel geht es darum, welche Faktoren bei der Artenwahl berücksichtigt werden sollten und wie durch ein standortangepasstes Management gute N-Fixierleistungen erreicht werden können. Darüber hinaus gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bestimmung der N-Fixierleistung der eigenen Bestände.
Artenwahl
Feinleguminosen sind ein wichtiger Bestandteil der Ökofruchtfolge. In der Praxis werden vor allem Luzerne, Rotklee und Weißklee eingesetzt, doch es gibt weitere stickstoffsammelnde Arten wie Inkarnatklee oder Alexandrinenklee, die für den Anbau geeignet sind.
Aussaatzeitpunkte und -methoden
Die Etablierung von Feinleguminosen ist auf verschiedenste Arten möglich. Dabei sind standortspezifische Gegebenheiten (Trockenheit, Vorfrucht) zu beachten.
Bestandsmanagement
Feinleguminosen bzw. Leguminosen-Gras-Gemenge müssen gepflegt werden. Durch ein gutes Feinleguminosenmanagement kann eine bessere N-Fixierleistung und eine gute Beikrautregulierung erreicht werden – beides Grundlage für hohe Erträge mit guten Qualitätseigenschaften.
Düngung
Beim Anbau von Feinleguminosen lassen sich Erträge und N-Fixlerleistungen über eine Steuerung des pH-Wertes und eine ausreichende Nährstoffversorgung am Anbaustandort verbessern. Liegt beispielsweise ein Mangel an Schwefel vor, lässt sich in der Regel durch eine Schwefeldüngung die N-Fixierleistung erhöhen. Grundsätzlich sollte sich die Grunddüngung am erwarteten Ertrag bzw. Nährstoffaustrag orientieren. Gut geeignet sind stickstoffarme Dünger wie Kompost.
Bestimmung der Fixierleistung
Die N-Fixierleistung von Feinleguminosen wird maßgeblich von der Bestandszusammensetzung und der Bewirtschaftung beeinflusst. Sie nimmt mit zunehmendem Ertrag und zunehmendem Anteil an Leguminosen im Bestand zu. Das bedeutet, dass sich die N-Fixierleistung mit einer aktiven Bewirtschaftung erhöhen lässt.
Nutzen oder Mulchen?
Wie bereits beschrieben, hängt die standortspezifische N-Fixierleistung eines Feinleguminosenbestandes maßgeblich von der Bestandszusammensetzung und von der Bewirtschaftung ab. Kann der Leguminosen-Gras-Gemengeaufwuchs in Ackerbaubetrieben nicht direkt als Viehfutter genutzt werden, kann das Mulchen eine kostengünstige Alternative darstellen. Mit Blick auf die Fixierleistung ist dieses Verfahren jedoch kontraproduktiv.
Stickstoffversorgung verbessern: Einführung
Die Verbesserung der Stickstoffversorgung ist häufig eine zentrale Motivation, wenn landwirtschaftliche Betriebe ihr Nährstoffmanagement optimieren wollen. In diesem Kapitel geht es darum, wie sich die Stickstoffversorgung durch eine Optimierung der Fruchtfolge, ein durchdachtes Leguminosenmanagement und den Anbau von Zwischenfrüchten verbessern lässt.
Anbau von Körnerleguminosen
Im Vergleich zu Feinleguminosen spielen Körnerleguminosen für die Stickstoffversorgung in der Fruchtfolge eine geringere Rolle. Das liegt daran, dass ein großer Teil des fixierten Stickstoffs den Betriebskreislauf in Form von Ernteprodukten wieder verlässt. Körnerleguminosen können die Ökofruchtfolge aber dennoch bereichern. Dieser Beitrag erläutert, was beim Anbau von Körnerleguminosen zu beachten ist und wie sich die N-Fixierleistung von Körnerleguminosen bestimmen lässt.
Anbau von Zwischenfrüchten
Mit dem Anbau von Zwischenfrüchten lässt sich die Stickstoffversorgung eines Betriebes bzw. einer Fläche verbessern. Wichtig ist dabei, dass sich die Bestände gut entwickeln. Hierzu tragen die Auswahl geeigneter Arten und ein gelungenes Zwischenfruchtmanagement bei.
Leguminosen in der Fruchtfolge
Im ökologischen Landbau hat die Fruchtfolge einen wesentlichen Einfluss auf die Nährstoffversorgung, aber auch auf die Regulierung von Beikräutern, Krankheiten und Schädlingen sowie auf die Bodenstruktur und den Humusgehalt. Für die Stickstoffversorgung ist vor allem der Anteil von Leguminosen in der Fruchtfolge von Bedeutung.
Verbesserung der N-Versorgung durch Düngung
Organische Dünger ermöglichen die gezielte Stickstoffgabe innerhalb der Fruchtfolge oder auch einen überbetrieblichen Nährstofftausch durch beispielsweise Futter-Mist-Kooperationen. Im Ökolandbau sind mineralische N-Düngemittel nicht zugelassen. Wirtschaftsdünger oder organische Handelsdüngemittel nehmen damit eine zentrale Rolle in der Stickstoffdüngung ein.
NutriNet Merkblätter
- Stickstoffversorgung im ökologischen Landbau
(Download pdf-Datei) - Verlustarme Lagerung von Wirtschaftsdüngern
(Download pdf-Datei) - Verlustarme Ausbringung von Wirtschaftsdüngern
(Download pdf-Datei)
NutriNet-Praxisversuche zum Thema
- Umbruch von Luzernekleegras – Auswirkungen auf den Luzerne-Durchwuchs und die N-Dynamik (Regionetzwerk Bayern, mit Versuchsergebnissen)
- Vergleich unterschiedlicher Luzernesorten (Regionetzwerk Brandenburg, mit Versuchsergebnissen)
- Wirkung von Sortenwahl und Schwefeldüngung auf Ertrag und Proteingehalt von Luzerne in trockenheitsgefährdetem Gebiet (Regionetzwerk Bayern, mit Versuchsergebnissen)
- Etablierung von Luzerne(kleegras) (Regionetzwerk Brandenburg)
- Fokus Trockenheit: Erträge unterschiedlicher Luzernesorten und einer Luzernekleegrasmischung im Vergleich (Regionetzwerk Bayern)
Linktipps
- Demonet KleeLuzPlus: Projektwebsite
Literaturtipps
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.) (2006): Feldfutterbau und Gründüngung im Ökologischen Landbau. Information für Praxis und Beratung. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Dresden