Verbesserung der Kaliumversorgung - Einführung

Gerade im Ökolandbau werden häufig Kulturen wie Kleegras und Kartoffeln angebaut, die dem System viel Kalium entziehen. Um Stoffkreisläufe zu schließen, muss Kalium zurückgeführt werden. In viehhaltenden Betrieben geschieht dies beispielsweise durch den Einsatz von Wirtschaftsdüngern. Ein gezieltes Kalium-Management trägt dazu bei, Über- und Unterversorgungen mit Kalium zu vermeiden. Dabei spielt der Standort eine entscheidende Rolle.

Die Bedeutung von Kalium für die Pflanze

Der Pflanzennährstoff Kalium ist unter anderem wichtig für die Steuerung des Wasserhaushalts und die Photosynthese. Eine gute K-Versorgung führt zu einer höheren Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie zu einer höheren Toleranz gegenüber Wetterextremen wie Frost und Dürre. Dies ist gerade in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung.

Besonderheiten im Ökolandbau

Im Ökolandbau werden viele Kulturen angebaut, die einen hohen Kaliumbedarf haben, zum Beispiel Klee-/Luzerne(gras), Kartoffeln und Hafer. Zudem erfolgt der Anbau häufig auf eher leichten, sandigen Standorten. Gerade bei viehlosen bzw. viehschwachen Ackerbaubetrieben auf leichten Standorten kann aus einer hohen Kalium-Abfuhr schnell eine Kalium-Unterversorgung folgen. Auf der anderen Seite führen viehhaltende Betriebe dem Boden durch den Einsatz von organischen Wirtschaftsdüngern häufig viel Kalium zu. Dies kann - insbesondere beim Zukauf von Grundfutter bzw. bei höherem Kraftfuttereinsatz - sogar zu einer Kalium-Überversorgung führen. Ein gezieltes Kalium-Management hilft, Unter- oder Überversorgungen zu vermeiden.

Der Standort ist entscheidend

Für das Kalium-Management spielt der Standort eine entscheidende Rolle. Wie hier beschrieben, wird das Speicher- und Nachlieferungspotenzial des Bodens wesentlich durch den Tongehalt des Bodens bestimmt: Ein leichter, sandiger Standort mit geringem Tonanteil kann wenig Kalium speichern, somit auch wenig nachliefern und ist auf eine kontinuierliche Kalium-Zufuhr angewiesen. Zugleich besteht eine hohe Auswaschungsgefahr für Kalium-Gaben, die über den Kalium-Entzug durch die Hauptfrucht hinausgehen. Es ist also keine Vorratsdüngung möglich.

Mittlere und schwere Standorte bieten hier mehr Potenzial. Das entzogene Kalium muss zwar auch hier zurückgeführt werden, dank des Nachlieferungsvermögens des Bodens ist aber nicht sofort mit einer Unterversorgung zu rechnen. Wurde ein tonhaltiger Standort über Jahre hinweg mit Kalium unterversorgt - sprich der Entzug nicht zurückgeführt - wird das ausgebrachte Kalium mit großer Wahrscheinlichkeit zuerst durch die Tonminerale fixiert. Erst wenn die Zwischenschichten der Tonminerale im Boden mit Kalium-Ionen aufgefüllt sind, kann Kalium in die Bodenlösung abgegeben werden, wodurch es für die Pflanze verfügbar wird. Je nach Tongehalt und Unterversorgungsstufe können hohe Mengen an Kalium benötigt werden, um das bestehende Defizit auszugleichen und Kalium für die Pflanze verfügbar zu machen.

Bei tonhaltigen Böden kann sich eine Überversorgung mit Kalium bei gleichzeitiger Unterversorgung mit Calcium oder Magnesium negativ auf die Bodenstruktur auswirken. „Viel hilft viel“ ist hier kein gutes Motto. Denn: Kalium belegt zwar die Bindungsstellen an den Tonmineralen, bildet aber anders als Calcium und Magnesium keine strukturfördernden Ton-Humus-Komplexe aus. In der Praxis macht sich eine Kaliumüberversorgung beispielsweise durch stärkere Verschlämmungen an der Bodenoberfläche bemerkbar.

Um Unter- und Überversorgungen zu vermeiden, ist demnach ein kulturspezifisches Kalium-Management erforderlich, dass an den Standort angepasst ist. Wie das aussehen kann, beschreiben wir im folgenden Beitrag.

Text: Alexander Watzka, Bioland Beratung GmbH - Beratungskoordination NutriNet


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Letztes Update dieser Seite: 06.09.2023