In Kooperation mit dem Bioland Verband organisierte das Projekt NutriNet – Nährstoffmanagement in der ökologischen Landwirtschaft – Ende Mai 2021 einen Feldtag auf dem Biolandbetrieb „Grüner Bulle“ in der Altmark. Die Betriebsleitenden Andrea und Detlef Kunze stellten ihren Gemischtbetrieb vor. Zudem ging es um den erfolgreichen Anbau von Körnermais und Sonnenblumen.

Bisher haben sie die 110 ha Acker ausnahmslos gepflügt. Ackerbauberater Martin Becher erklärte die Problemstellung beim Anbau von Mais und Sonnenblumen auf den leichten Böden (25-55 Bodenpunkte). Durch das Pflügen im Frühjahr ist der Boden bei der Saat zu locker, tiefe Saatspuren entstehen, was die weitere Pflege (Hacken, Striegeln) erschwert und nicht die gewünschten Effekte bringt.
Auf dem Betrieb wurden in diesem Jahr erste Testflächen bei der Einarbeitung der Zwischenfrucht pfluglos angelegt. Andere Flächen wurden gepflügt und vor der Saat rückverfestigt. Die zehn Teilnehmenden konnten auf dem Acker die beiden Varianten in Augenschein nehmen. Durch die bis dahin kalte Witterung sahen Mais und Sonnenblumen noch sehr dürftig aus.

Katharina Winter, Regioberaterin für NutriNet in Sachsen-Anhalt, stellte das Praxisforschungsprojekt vor und erklärte in ihrem Beitrag das Vorgehen bei der Anlage von Praxisversuchen. Um nutzbare Ergebnisse aus Praxisversuchen zu erzielen, sei eine sorgfältige Planung nötig, so die Beraterin.

1. Erarbeitung einer klaren Fragestellung
2. Festlegung der Varianten inklusive Nullparzelle
3. Was soll und was kann geprüft werden (Bodenproben, Bonituren…)?
4. Wann können Prüftermine wahrgenommen werden?
5. Entscheidung für eine Versuchsanlagen (Streifen- oder Blockanlage…)

Zum Versuch des Betriebes merkte sie an, dass die Referenz fehle – und damit der Vergleich der neuen Bewirtschaftungsmethoden zur bisherigen Praxis. Nötig wäre dazu die Anlage eines Ackerstreifens mit der bisher betriebsübliche Variante: Pflügen ohne Rückverfestigung.

Die Teilnehmenden nahmen viele neue Anregungen mit nach Hause. Der Betrieb Grüner Bulle tritt dem NutriNet-Regionetzwerk Sachsen-Anhalt bei und erhält in Zukunft im Netzwerk Antworten und Anregungen zu vielen Fragestellungen. Im Gegenzug kann der Betrieb die Regiogruppe mit seinem Konzept des weitgehend geschlossenen Nährstoffkreislaufs bereichern.

Text: Katharina Winter, Regioberaterin Sachsen-Anhalt, 21.06.2021