Molybdän (Mo)

Im Boden

Weltweit ist der Gehalt an Molybdän im Boden als niedrig einzustufen. Höhere Gehalte finden sich vor allem in alluvial geprägten Böden (z.B. Auenböden) mit einem hohen Tonanteil und einem hohen Gehalt an organischer Substanz, in welcher Molybdän als Sulfid angereichert wird. Sandige Böden weisen geringe Molybdän-Vorkommen auf und sind somit als potenzielle Molybdän-Mangelstandorte zu betrachten. Mit steigendem pH-Wert nimmt die Molybdän-Verfügbarkeit zu. Im sauren Bereich wird es, anders als viele andere Spurenelemente, stark gebunden (an Ton-, Eisen- und Aluminium-Oxide). Daher geht Molybdän-Mangel häufig mit einem niedrigen pH-Wert einher.

In der Pflanze

Molybdän zählt bei Pflanzen zu den essenziellen Spurenelementen und ist von grundsätzlicher Bedeutung für deren Stoffwechsel. Als Bestandteil einer Reihe von Enzymen wie der Nitrogenase spielt es eine elementare Rolle für die N2-Fixierung bei Leguminosen. Auch die Nitratreduktion und der innerpflanzliche Transport von Stickstoff-Verbindungen ist stark von der Verfügbarkeit von Molybdän abhängig. Nehmen Pflanzen Stickstoff hauptsächlich in Form von Nitrat auf, haben sie einen erhöhten Bedarf an Molybdän.

Die Aufnahme des Nährstoffs erfolgt aktiv als Anion aus der Bodenlösung. In der Pflanze selbst ist Molybdän nicht sehr mobil. Daher treten akute Mangelsymptome insbesondere an den jüngeren Blättern auf. Dort kann bei Molybdän-Mangel eine Veränderung des Blattwachstums (Peitschenstiel-Symptom) beobachtet werden. Bei älteren Blättern kann der Molybdän-Mangel einen verminderten Wuchs, Chlorosen und Nekrosen zur Folge haben.

Besonders Molybdän-bedürftig sind Kohlarten, Zuckerrübe und Leguminosen.

Text: August Bruckner

Linktipps

  • Nährstoffungleichgewichte im Boden können zu Mangelsymptomen an der Pflanze führen. Das von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) entwickelte bildgestützte System Visuplant kann helfen, Ernährungsstörungen an Kulturpflanzen zu diagnostizieren.

Quellen

  • Marschner, Petra (2012): Marschner's Mineral Nutrition of Higher Plants. Unter Mitarbeit von Horst Marschner. 3. Auflage, Elsevier Science & Technology, San Diego.
  • Scheffer/Schachtschabel (2018): Lehrbuch der Bodenkunde. Unter Mitarbeit von Thomas Gaiser, Jürgen Gauer, Nina Stoppe, Sören Thiele-Bruhn und Gerhard Welp. 17., überarbeitete und ergänzte Auflage. Berlin: Springer Spektrum.
Letztes Update dieser Seite: 06.09.2023