Anbau von Feinleguminosen: Bestandsmanagement

Feinleguminosen bzw. Leguminosen-Gras-Gemenge müssen gepflegt werden. Durch ein gutes Feinleguminosenmanagement kann eine bessere N-Fixierleistung und eine gute Beikrautregulierung erreicht werden – beides Grundlagen für hohe Erträge mit guten Qualitätseigenschaften.

Soll der Bestand überjährig bzw. sogar mehrjährig (zwei oder drei Nutzungsjahre) etabliert werden, ist auf schonende Nutzung zu achten. Dazu gehört:

Bodenverdichtungen vermeiden

Zu nasses Befahren - vor allem bei der täglichen Grünfutterernte - sollte vermieden werden. Entsprechend sollte auf breite Bereifung der Erntefahrzeuge geachet werden. Diese verteilt die Achslast auf eine breitere Aufstandsfläche und senkt somit den Druck in den oberen Bodenschichten. Wenn möglich, sollte zudem der Luftdruck in den Reifen angepasst werden: Reifendruckregelanlagen sind dabei eine sehr komfortable Lösung, aber auch einfache Schnellbe- und Entlüftungssets können einen echten Mehrwert bringen. In diesem Zusammenhang sollte auch die Druckzwiebel beachtet werden: Große Aufstandsflächen senken nur den Druck in den oberen Bodenschichten, der Druck in die Tiefe wird nur durch geringere Achslasten reduziert.

Grasnarbe schonen

Breite Bereifung sowie eine umsichtige Fahrweise schonen die Grasnarbe und halten diese dicht. In Lücken etablieren sich häufig Ampfer oder andere unerwünschte Beikräuter. Neben schonender Beerntung können ausreichende Anteile an Untergräsern und Weißklee helfen, die Narbe dicht zu halten.

Schnitttiefe anpassen

Luzerne und Rotklee reagieren sehr empfindlich auf zu tiefes Abschneiden. Grund ist ihr Vegetationskegel. Dieser sitzt häufig fünf bis sieben Zentimeter über dem Boden. Wird dieser weggeschnitten, muss die Pflanze diesen neu ausbilden und der Wiederaustrieb wird somit unnötig lange verzögert. Eine Mahd auf sieben bis acht Zentimeter lässt zwar mehr grüne Masse auf dem Acker, dafür ist der Wiederaustrieb aber um ein Vielfaches schneller. Zudem senkt eine höhere Mahd den Grad der Futterverschmutzung. Bei jeder Mahd sollte die Tiefe mit dem Meterstab kontrolliert werden und die Schnitthöhe ggf. angepasst werden.

Schnittfrequenz beachten

Luzerne und Rotklee, welche mehrjährig etabliert werden, sollten mindestens einmal im Jahr zur vollen Blüte kommen. Dies verbessert die Standfestigkeit der Arten, vor allem in Mischungen. Dafür eignet sich das Zeitfenster zwischen dem ersten und zweiten bzw. zwischen dem zweiten und dritten Schnitt.

Text: August Bruckner, Hannes Schulz und Alexander Watzka

Linktipps

Demonet KleeLuzPlus: Projektwebsite

Literaturtipps

Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.) (2006): Feldfutterbau und Gründüngung im Ökologischen Landbau. Information für Praxis und Beratung. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Dresden

Letztes Update dieser Seite: 06.09.2023