Stickstoffversorgung verbessern
Die Verbesserung der Stickstoffversorgung ist häufig eine zentrale Motivation, wenn landwirtschaftliche Betriebe ihr Nährstoffmanagement optimieren wollen. In diesem Kapitel geht es darum, wie sich die Stickstoffversorgung durch die Optimierung der Fruchtfolge, ein durchdachtes Leguminosenmanagement und durch den Anbau von Zwischenfrüchten verbessern lässt.
Stickstoff im Betriebskreislauf
Stickstoff (N) ist neben Phosphor (P) und Kalium (K) einer der bedeutendsten Pflanzennährstoffe. In ackerbaulichen Kulturen ist Stickstoff häufig ein limitierender Faktor für das Pflanzenwachstum und damit für den Ertrag. Stickstoff, der dem System z.B. durch die Ernte entzogen wird, muss dem Kreislauf über verschiedene Wege wieder zugeführt werden.
Im ökologischen Ackerbau wird die Stickstoffzufuhr vor allem über den Anbau von Leguminosen sichergestellt. Der Anteil von Leguminosen in der Fruchtfolge sowie das Leguminosen- und Humusmanagement haben wesentlichen Einfluss darauf, wieviel Stickstoff dem System zu welchem Zeitpunkt zugeführt wird. Weitere Stickstoffquellen sind organische Wirtschaftsdünger oder zugelassene organische Handelsdünger. Zu einer Verbesserung des Stickstoffmanagements gehört auch die Verringerung von Stickstoffverlusten. Hierbei spielt z.B. der Zwischenfruchtanbau eine Rolle, aber auch die Verringerung von Stickstoffverlusten durch optimierte Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern.
Stickstoffmanagement
Ziel eines guten Stickstoffmanagements ist es, Zu- und Abflüsse des Nährstoffs Stickstoff so zu gestalten, dass die angebauten Kulturen optimal mit Stickstoff versorgt sind und die Stickstoffverluste so gering wie möglich sind. Dabei können die Nährstoffströme auf verschiedenen Ebenen (z.B. Betriebsebene, Schlagebene) betrachtet werden. Weitere Infos zum Thema Nährstoffbilanzierung bietet das Kapitel Dokumentation und Nährstoffbilanzen.
In diesem Kapitel wird der Schwerpunkt auf pflanzenbaulichen Maßnahmen zur Verbesserung der N-Versorgung liegen. Insbesondere werden die Themen Fruchtfolge, Optimierung des Leguminosenmanagements (Feinleguminosen und Körnerleguminosen), Düngung und Zwischenfruchtanbau besprochen.
Text: Julia Meier
Leguminosen in der Fruchtfolge
Im ökologischen Landbau hat die Fruchtfolge einen wesentlichen Einfluss auf die Nährstoffversorgung, aber auch auf die Regulierung von Beikräutern, Krankheiten und Schädlingen sowie auf die Bodenstruktur und den Humusgehalt. Für die Stickstoffversorgung ist vor allem der Anteil von Leguminosen in der Fruchtfolge von Bedeutung.
Anbau von Körnerleguminosen
Im Vergleich zu Feinleguminosen spielen Körnerleguminosen für die Stickstoffversorgung in der Fruchtfolge eine geringere Rolle. Das liegt daran, dass ein großer Teil des fixierten Stickstoffs den Betriebskreislauf in Form von Ernteprodukten wieder verlässt. Körnerleguminosen können die Ökofruchtfolge aber dennoch bereichern. Dieser Beitrag erläutert, was beim Anbau von Körnerleguminosen zu beachten ist und wie sich die N-Fixierleistung von Körnerleguminosen bestimmen lässt.
Anbau von Zwischenfrüchten
Mit dem Anbau von Zwischenfrüchten lässt sich die Stickstoffversorgung eines Betriebes bzw. einer Fläche verbessern. Wichtig ist dabei, dass sich die Bestände gut entwickeln. Hierzu tragen die Auswahl geeigneter Arten und ein gelungenes Zwischenfruchtmanagement bei.
Anbau von Feinleguminosen
Fein- bzw. Futterleguminosen bilden die Grundlage von Ökofruchtfolgen. Dies beruht auf ihren positiven Eigenschaften hinsichtlich der N-Fixierleistung und der Beikrautregulierung sowie ihrer Eignung für die Futtererzeugung. In diesem Kapitel geht es darum, welche Faktoren bei der Artenwahl berücksichtigt werden sollten und wie durch ein standortangepasstes Management gute N-Fixierleistungen erreicht werden können. Darüber hinaus gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bestimmung der N-Fixierleistung der eigenen Bestände.
Verbesserung der N-Versorgung durch Düngung
Organische Dünger ermöglichen die gezielte Stickstoffgabe innerhalb der Fruchtfolge oder auch einen überbetrieblichen Nährstofftausch durch beispielsweise Futter-Mist-Kooperationen. Im Ökolandbau sind mineralische N-Düngemittel nicht zugelassen. Wirtschaftsdünger oder organische Handelsdüngemittel nehmen damit eine zentrale Rolle in der Stickstoffdüngung ein.
NutriNet Merkblätter
- Stickstoffversorgung im ökologischen Landbau
(Download pdf-Datei) - Verlustarme Lagerung von Wirtschaftsdüngern
(Download pdf-Datei) - Verlustarme Ausbringung von Wirtschaftsdüngern
(Download pdf-Datei)