Feldtag zur Beikrautregulierung in Sachsen-Anhalt
Am 23. September 2020 traf sich die Regiogruppe Sachsen-Anhalt zu einem Feldtag zum Thema Beikrautregulierung mit Inrow-Hacktechnik. Auf dem Betrieb von Ansgar Laame in Wanzleben-Schleibnitz bei Magdeburg konnten die Teilnehmer*innen zwei kameragesteuerte Maschinen in Aktion erleben.
Neben der Nährstoffversorgung ist die Regulierung des Beikrautes von entscheidender Bedeutung für den Ertrag im ökologischen Ackerbau. Die zur Beikrautregulierung eingesetzten Hacken bearbeiten den Boden in einer geringen Tiefe, dies hat auch Auswirkungen auf die Nährstoffsituation. Denn: Durch die Bearbeitung gelangt Luft in den Boden, was zu einer Mobilisierung des Bodenlebens und damit auch zur Mineralisierung von Nährstoffen führen kann. So können Hackgänge in Getreide beispielsweise zu höheren N-Gehalten in den Pflanzen führen. Zudem reduziert das Hacken die Verdunstung aus dem Boden, da die Bodenkapillaren nahe der Oberfläche zerstört werden und damit die Wasserbewegung von unten nach oben unterbrochen wird. Somit bleibt mehr Feuchtigkeit im Boden erhalten – eine Grundvoraussetzung für Nährstoffmobilität und -aufnahme.
Zu Beginn des Feldtages stellte Ansgar Laame seinen 260 ha Ackerbaubetrieb vor, auf dem er schon häufiger Praxisversuche angelegt hat. 2019 hat er begonnen, den in der Magdeburger Börde liegenden Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen, seit 2020 nimmt er am Praxisforschungsprojekt NutriNet teil. Dafür legt er auf einer Fläche den NutriNet-Netzwerkversuch Bodenuntersuchungsmethoden/Düngungsmaßnahmen an.
Für den Feldtag im September hatte er zu drei Saatterminen Zuckerrüben, Mais und Kichererbsen gesät, um den Hackmaschineneinsatz in unterschiedlichen Stadien der Kultur- bzw. Beikrautpflanzen testen zu können. Auf dem Feldtag kamen zwei kameragesteuerte Hackmaschinen zum Einsatz: Garford Robocrop Inrow im Frontanbau mit rotierenden Hackwerkzeugen und K.U.L.T. (Kress) Hacke im Heckanbau mit seitwärts arbeitenden Hackscharen.
Die insgesamt 80 Besucher, die zur Beachtung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in mehrere Gruppen aufgeteilt wurden, konnten die beiden kameragesteuerten Hackmaschinen bei ihrer Arbeit mit kleinen und mit größeren Kultur- und Beikrautpflanzen beobachten.
Das Fazit aus der Vorstellung der beiden Hackmaschinen (auch im Vergleich zur Handarbeit): Nobody is perfect. Das heißt: Auch die Kamerasteuerung führte nicht dazu, dass jedes Beikraut mit der Hacke erwischt und jedes Kulturpflänzchen verschont wurde.
Text: Katharina Winter, Regioberaterin Sachsen-Anhalt
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Katharina Winter
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