Kalium (K)

Kalium im Boden

Kalium liegt in drei unterschiedlich verfügbaren Formen im Boden vor: Neben dem Kalium, das vergleichsweise fest in den Zwischenschichten von Tonmineralen fixiert ist, gibt es das sogenannte austauschbare Kalium, das relativ locker an der Oberfläche der (Zweischicht-) Tonminerale und Huminstoffe gebunden ist. Hinzu kommt in geringen Mengen gelöstes Kalium, welches zwar direkt pflanzenverfügbar ist, aber auch leicht ausgewaschen werden kann. Kalium, das von den Pflanzen aus der Bodenlösung entzogen wird, wird aus der Zwischenschichtfraktion nachgeliefert. Je leichter ein Standort ist, das heißt, je geringer der Anteil an Tonmineralen ist, desto geringer ist das Kalium-Nachlieferungspotenzial.

Vor diesem Hintergrund unterscheidet sich der Kaliumbedarf unterschiedlicher Standorte bei der Düngung. Auf tonhaltigen Böden reicht es aus, das entzogene Kalium zuzuführen, da natürliche Kalium-Vorkommen vorhanden sind und eine geringe Auswaschungsgefahr besteht. Auf leichten Böden sollte die zu düngende Kaliummenge leicht über der Kaliumabfuhr liegen, da aufgrund der geringen Mengen an Tonmineralen kein Kaliumvorrat im Boden vorhanden ist und das Auswaschungsrisiko höher ist. Der Kaliumaustrag auf leichten Standorten kann je nach Menge des Sickerwassers zwischen 20 bis 50 Kilogramm Kalium pro Hektar und Jahr betragen. Bei einem tonhaltigen Standort, der über einen längeren Zeitraum eine Kaliumunterversorgung aufwies, muss damit gerechnet werden, dass ein Teil des ausgebrachten Kaliums erst einmal in den Tonmineralen fixiert wird und damit nicht pflanzenverfügbar ist. Erst wenn die Zwischenschichten der Tonminerale aufgefüllt sind, wird Kalium in die Bodenlösung abgegeben, sodass es von der Pflanze aufgenommen werden kann.

Bei einer Überversorgung mit Kalium bei gleichzeitiger Unterversorgung mit Magnesium und Calcium belegen Kaliumionen statt Magnesium- oder Calciumionen die Bindungsplätze an den Tonmineralen. Dies hat negative Auswirkungen auf die Bodenstruktur, da Kalium anders als Calcium und Magnesium keine Ton-Humus-Komplexe bilden kann.

Kalium in der Pflanze

Pflanzen benötigen Kalium für die Steuerung des Wasserhaushaltes. Eine angemessene Kaliumversorgung erhöht die Wasseraufnahmefähigkeit der Pflanzen und reduziert den Wasserverlust durch Verdunstung aus den Blättern. Auch für eine Vielzahl von Enzymen ist Kalium elementar. Beispielsweise ist es maßgeblich an der Photosyntheseaktivität der Pflanzen beteiligt. Eine ausreichende Verfügbarkeit fördert die Toleranz gegenüber Umwelteinflüssen wie beispielsweise Frost und Dürre.

Innerhalb des pflanzlichen Organismus ist Kalium sehr mobil. Kommt es zu einem Kalium-Mangel, verlagert die Pflanze den Nährstoff aus den alten in die jungen Blätter. Der Kalium-Mangel in den alten Blättern kann zu einer höheren Verdunstung führen, was wiederum Nekrosen (Welkeerscheinungen) zur Folge haben kann. Häufig fangen die Nekrosen an den Blattspitzen und -rändern an, bei Leguminosen (z.B. Luzerne) sind die ersten Symptome als Punktnekrosen auf der Blattfläche erkennbar. Ein gedrungener Wuchs (verkürzte Internodien) kann ebenfalls Zeichen eines Kalium-Mangels sein.

Da die meisten Pflanzen bei einer sehr guten Kalium-Versorgung dazu tendieren, mehr Kalium aufzunehmen als sie benötigen, ist - besonders in nährstoffbegrenzten Betriebssystemen - auf eine ausgeglichene Düngung zu achten, um eine unnötig hohe Abfuhr über die Ernte zu vermeiden.

Text: August Bruckner und Ralf Mack

Linktipps

  • Nährstoffungleichgewichte im Boden können zu Mangelsymptomen an der Pflanze führen. Das von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) entwickelte bildgestützte System Visuplant kann helfen, Ernährungsstörungen an Kulturpflanzen zu diagnostizieren.

Literaturtipps

  • Scheffer/Schachtschabel (2018): Lehrbuch der Bodenkunde. Unter Mitarbeit von Thomas Gaiser, Jürgen Gauer, Nina Stoppe, Sören Thiele-Bruhn und Gerhard Welp. 17., überarbeitete und ergänzte Auflage. Berlin: Springer Spektrum.
  • Schubert, S. (2018): Pflanzenernährung. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer (UTB Agrarwissenschaften, 2802).
Letztes Update dieser Seite: 06.09.2023