Kupfer (Cu)

Im Boden

Das Vorkommen von Kupfer ist stark geogen bedingt. Im Boden liegt Kupfer meist in komplexen organischen Verbindungen vor. Es kommt aber auch an Eisen- und Magnesium-Oxiden gebunden und in Silicaten vor. Je nach pH-Wert dominieren verschiedene Verbindungen.

In der Pflanze

Auch Kupfer gehört zu den essenziellen Spurenelementen und ist von wesentlicher Bedeutung für Oxidationsprozesse in der Pflanze. Es spielt beispielsweise eine wichtige Rolle bei der Photosynthese, bei der Atmung, sowie beim Kohlenstoff- und Stickstoff-Stoffwechsel und schützt außerdem vor oxidativem Stress. Die Zellbildung und -stabilität ist maßgeblich von der Kupferverfügbarkeit abhängig. Kupfer ist daher überwiegend in den stoffwechselaktiven jungen Blättern vorzufinden. Durch seine schlechte Mobilität in der Pflanze sind Mangelsymptome fast ausschließlich an den jüngeren Blättern zu finden. Stärker als das vegetative Wachstum ist durch Kupfermangel die generative Phase der Pflanzen betroffen. Das kann im Extremfall zu Pollensterilität und bei Getreide zu tauben Ähren führen.

Einen besonders hohen Kupferbedarf haben die Kulturen Weizen, Hafer und Spinat, während Roggen, Erbsen und Raps weniger empfindlich auf Kupfer-Mangel reagieren. Kupfer-Mangel zeigt sich in verkümmertem Wachstum und der Verzerrung der jungen Blätter. Auch Chlorosen können auftreten, wobei das Ausbleichen an den Blatträndern beginnt und bei Getreide markant an weißen Blattspitzen zu erkennen ist.

Bei Pflanzen mit Kupfer-Mangel kann die Photosyntheseleistung um bis zu 50 Prozent reduziert sein, was eine Verringerung der Kohlenhydratbildung zur Folge hat. Insbesondere bei Leguminosen führt dieser Umstand zu einer Reduktion der Knöllchenzahl und einer Einschränkung der N2-Fixierung. Die Einschränkungen im Stickstoff-Stoffwechsel haben zudem negative Auswirkungen auf die Pollenbildung und in der Folge auch auf die Reproduktionsleistung der Pflanzen.

Text: August Bruckner

Linktipps

  • Nährstoffungleichgewichte im Boden können zu Mangelsymptomen an der Pflanze führen. Das von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) entwickelte bildgestützte System Visuplant kann helfen, Ernährungsstörungen an Kulturpflanzen zu diagnostizieren.

Quellen

  • Marschner, Petra (2012): Marschner's Mineral Nutrition of Higher Plants. Unter Mitarbeit von Horst Marschner. 3. Auflage, Elsevier Science & Technology, San Diego.
  • Scheffer/Schachtschabel (2018): Lehrbuch der Bodenkunde. Unter Mitarbeit von Thomas Gaiser, Jürgen Gauer, Nina Stoppe, Sören Thiele-Bruhn und Gerhard Welp. 17., überarbeitete und ergänzte Auflage. Berlin: Springer Spektrum.
Letztes Update dieser Seite: 06.09.2023