Verbesserung der N-Versorgung durch Düngung

Organische Dünger ermöglichen die gezielte Stickstoffgabe innerhalb der Fruchtfolge oder auch einen überbetrieblichen Nährstofftausch durch beispielsweise Futter-Mist-Kooperationen. Im Ökolandbau sind mineralische N-Düngemittel nicht zugelassen. Wirtschaftsdünger oder organische Handelsdüngemittel nehmen damit eine zentrale Rolle in der Stickstoffdüngung ein.

Regelungen der Düngeverordnung

Basis für die Berechnung des Stickstoffdüngung ist die Düngeverordnung. Diese wird um die länderspezifischen Bestimmungen ergänzt. Betriebsbezogen gilt die Grenze von 170 kg N je Hektar und Jahr, die im Durchschnitt der organischen Düngemittel nicht überschritten werden darf. Die Stickstoffmengen aus allen organischen Düngern wie Stallmist, Gülle, Biogasgärresten oder Kompost müssen hier berücksichtigt werden.

N-, P- und K-Gehalte von Düngemitteln

Die N-Gehalte von organischen Düngemitteln unterliegen Schwankungen, je nach Ausgangsmaterial sowie Art und Dauer der Lagerung. Organische Dünger sind in ihrer Zusammensetzung komplex und wichtige Mehrnährstoffdünger für den Ökolandbau.  

 

Wirtschaftsdüngemittel

Faktoren wie die Fütterung, das verwendete Einstreumaterial sowie die Haltungsbedingungen beeinflussen die Beschaffenheit von Wirtschaftsdüngern. Es ist empfehlenswert, Wirtschaftsdünger vor der Ausbringung auf ihre Nährstoffgehalte zu untersuchen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Bandbreiten der N-, P- und K-Gehalte verschiedener Wirtschaftsdünger sowie die N-Verfügbarkeit im Jahr des Ausbringens.

Tabelle 1: Nährstoffgehalte und N-Pflanzenverfügbarkeit von Wirtschaftsdüngern

DüngemittelEinheitN-GehaltP-GehaltK-GehaltN-Pflanzenverfügbarkeit (NH4-N in % an Gesamt-N)
Rindermistkg P2O5 bzw. N bzw. K20 /t3,72,55,925
Schweinemistkg P2O5 bzw. N bzw. K20 /t5,22,97,030
Hühnermistkg P2O5 bzw. N bzw. K20 /t20,316,018,045
Rindergüllekg P2O5 bzw. N bzw. K20 /m33,31,44,260
Schweingüllekg P2O5 bzw. N bzw. K20 /m35,52,63,470
Biogasgärrest flüssigkg P2O5 bzw. N bzw. K20 /m36,03,05,060

Quelle: Möller & Schultheiß (2014)

Für die Stickstoffverfügbarkeit aus den Düngemitteln sind besonders auch deren Kohlenstoffgehalte von Bedeutung. Je mehr Kohlenstoff der Dünger im Verhältnis zu Stickstoff aufweist, desto stärker ist der Stickstoff gebunden – und damit weniger direkt pflanzenverfügbar. Dies ist beispielsweise bei Komposten oder Stallmist der Fall.

Auch der Anteil des mineralischen Stickstoffs spielt hier eine wichtige Rolle. Stallmist weist geringe Ammonium-N-Anteile auf. Er wirkt vor allem langfristig über die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und eine kontinuierliche Mineralisierung des organischen Stickstoffs. Gülle wiederum wirkt über den höheren Ammonium-N-Anteil und geringere Kohlenstoffanteile auch kurzfristig sehr gut.

Organische Handelsdüngemittel

Handelsdüngemittel unterliegen teilweise verbandsrechtlichen Bestimmungen, die den Einsatz regulieren. Auch sie sind Mehrnährstoffdünger und P- und K-Gehalte sollten ebenfalls im Blick behalten werden. Auch hier spielen Ammonium-Anteile sowie C/N-Verhältnisse der Dünger eine wichtige Rolle für die kurzfristige Verfügbarkeit von Stickstoff.

Tabelle 2: Nährstoffgehalte und N-Pflanzenverfügbarkeit von organischen Handelsdüngemitteln

DüngemittelEinheitN-GehaltP-GehaltK-GehaltN-Pflanzenverfügbarkeit (NH4-N in % an Gesamt-N)
Ackerbohnenschrot% TM4,540,651,39-
Gärprodukt Bioabfall% TM4,470,683,241,55
Grüngutkompost% TM1,150,220,850,01
Haarmehlpellets% TM14,10,390,210,51
Horndünger% TM14,90,310,240,47
Kartoffelfruchtwasserkonzentrat% TM4,850,992,980,06
Kleegras% TM3,00,742,980,11
Vinasse% TM5,230,217,30,72

Quelle: Möller & Schultheiß (2014)

Text: Elisa Mutz


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Quellen

Letztes Update dieser Seite: 25.04.2024