Feldrobotik in der Praxis

Nährstoffmanagement im ökologischen Anbau umfasst nicht nur die Düngung, sondern auch weitere Bewirtschaftungsmaßnahmen wie Fruchtfolgegestaltung, Bodenbearbeitung und die Pflege der Kulturen. Effiziente Hack- und Striegeltechnik wirkt gegen Beikräuter, die mit der Kultur um Wasser, Nährstoffe und Licht konkurrieren. Besonders wichtig ist ihr Einsatz bei Kulturen wie Zuckerrüben oder Mais und im Gemüsebau. Ein Feldtag im Juni widmete sich den Erfahrungen, die der NutriNet Betrieb von Roland Reil im Regionetzwerk Sachsen-Anhalt mit einem Hackroboter gesammelt hat. 

Der Regen war ersehnt, aber an diesem Tag in Stößen bei Naumburg kam er dann doch sehr ungelegen. Die Gruppe aus interessierten Landwirten und Gärtnern, die sich die Arbeit des Feldroboters auf einem Zwiebelschlag ansehen wollte, wurde nach nur fünfzehn Minuten durch heftigen Regen vom Feld vertrieben. In der Scheune von Roland Reil gab es zum Glück Kaffee, Kuchen und viele Informationen zum FarmDroid. Der Feldroboter kann sowohl säen als auch jäten und ist in verschiedenen Kulturen einsetzbar, beispielsweise Zuckerrüben, Rote Beete oder Raps. Nach Aussagen der Hersteller liegt die Flächenleistung (säen und jäten) bei Zuckerrüben bei 20 Hektar pro Jahr. Sein Antrieb erfolgt elektrisch mittels Photovoltaik und einem Batteriepaket. 

Dennis Krug, Mitarbeiter des Betriebes Reil, berichtete von seinen Erfahrungen mit dem Feldroboter: „Je ordentlicher die Saat verlaufen ist, desto näher können die Hackschare des FarmDroid an die Zwiebeln heranarbeiten. Die Hackschare müssen scharf sein, damit das Gerät keine Unkräuter mitzieht.“ Unter den Teilnehmern waren einige, die auf dem eigenen Betrieb ebenfalls mit dem FarmDroid arbeiten. Auch sie teilten ihr Wissen und sprachen Vor- und Nachteile der Technologie an. Unkrautfrei sei ein Bestand, der mit dem Roboter bearbeitet wurde, nicht. Die Handarbeitsstunden reduzierten sich aber auf ein Minimum. Der Arbeitsaufwand für das Betreuen eines Hackroboters sei zwar höher als gedacht, die Technologie lohne sich nach Einschätzungen der Anwesenden aber trotzdem. 

Das Interesse der Landwirtinnen und Landwirte an Hackrobotik steigt, da es für die Betriebe immer schwieriger wird, Personal zu finden. Zudem entscheiden sich immer mehr landwirtschaftliche Betriebe für den Anbau von Feldgemüse. Die Vorteile des Gemüsebaus liegen im sehr viel höheren Deckungsbeitrag im Vergleich zum Getreideanbau. Auch getreidelastige Fruchtfolgen reiner Ackerbaubetriebe können dadurch aufgelockert werden. 

Der Feldtag in Bildern

Der Boden ist zum Zeitpunkt des Feldtages sehr nass. Nur für die Vorführung darf der FarmDroid einige Meter fahren. Foto: Katharina Winter

 

Text: Katharina Winter

Kontakt Regioberaterin

Katharina Winter

Katharina Winter
Tel. +49 176 15510500
katharina.winter@bioland.de

Letztes Update dieser Seite: 28.08.2023