Luzernekleegras-Düngung mit Kompost aus Rindermist und Holzhackschnitzeln

1. Versuchsdurchführung

Regionetzwerk Brandenburg, 1 Betrieb

2. Hintergrund

Mehrjähriger Luzernekleegrasanbau hat eine große Bedeutung in der ökologischen Fruchtfolge: Die Bodenstruktur wird verbessert, der Unterboden gelockert, Humus angereichert, Nährstoffe werden mobilisiert und Stickstoff aus der Luft fixiert. Dabei stellt die Etablierung eine große Herausforderung dar – gerade die Luzerne als wichtigste Komponente kann ihre positiven Eigenschaften meist erst im zweiten Hauptnutzungsjahr entfalten (Samac et al. 2006). Wassermangel, Unkrautdruck und Überwinterungsschäden können zum Ausfall des gesamten Bestandes führen (Bloch 2016). Aufgrund häufig auftretender Frühjahrestrockenheit in Brandenburg wird die Herbstansaat des Luzernekleegras vorgezogen. Das Luzernekleegras wird gemeinsam mit Wicken etabliert (zur Versuchsbeschreibung).

In vorherigen Versuchen wurde Kompost aus Rindermist und Holzhackschnitzeln hergestellt. Um diesen Dünger in die Fruchtfolge zu integrieren, kommt aufgrund des hohen C/N-Verhältnisses eine Düngung zu Luzernekleegras oder zu Zwischenfrüchten in Frage. Diese Kulturen fördern ein aktives Bodenleben, welches den Dünger umsetzen kann, und die Leguminosen profitieren gleichzeitig vom zugeführten Kalium und Phosphor. Im Versuch soll herausgefunden werden, ob eine Startdüngung mit Kompost die Etablierung und den Ertrag der Luzerne und der Gemengepartner verbessert.

3. Versuchsfrage(n)

Wie wirkt sich die Düngung von Kompost aus Rindermist und Holzhackschnitzeln auf die Etablierung und den Ertrag von Luzerne(-kleegras) aus?

Werden die Pflanzeninhaltsstoffe zum ersten Schnitt durch die Düngung mit Kompost aus Rindermist und Holzhackschnitzeln beeinflusst?

4. Versuchsaufbau

Standortbeschreibung
Boden-Klima-Raumtrocken-warme diluviale Böden des ostdeutschen Tieflandes
Höhenlage (m ü NN)73
Jahresniederschlag in mm565 (1991 - 2020), 654 (2023)
Durchschnittstemperatur in °C10,0 (1991 - 2020), 11,3 (2023)
Ausgangslage auf der Versuchsfläche vor Versuchsanstellung
FruchtfolgeRispenhirse - Buchweizen - Winterroggen - Sonnenblumen - Buchweizen
DüngungKohlensauerer Magnesiumkalk 2 t/ha, Elementarschwefel 0,06 t/ha
Pflegemaßnahmenkeine
BodenuntersuchungenBodenart Ss, Bodengruppe 1 (Feinanteil 8,3 %),
Humusgehalt 2,4 %, C/N 23, pH 6 (Versorgungsstufe D),
Nährstoffe in mg/100g Boden und Versorgungsstufe: P 8,3 (C), K 6,9 (C), Mg 9,5 (E)
Versuchsparameter
Versuchstyp*Einzelversuch, Praxisforschungsanlage
AnlagetypStreifenversuch
Prüffaktor/enDüngung
FaktorstufenKeine Düngung (V0),
Düngung mit 7 t/ha Kompost aus Rindermist und Holzhackschnitzeln (C/N = 16) (V1)
Anzahl Wiederholungen4
PrüfmerkmaleDeckungsgrad gesamt
Pflanzenlänge Luzerne,
Biomasseertag Luzerne, Kleegras und Deckfrüchte, Beikraut,
Pflanzeninhaltsstoffe zum ersten Schnitt (C, N, C/N, P, K, Mg, S, B, Cu, Mn, Zn, Ca, Na, Fe, Mo)
Versuchszeitraum09/2024 bis 05/2026

* Eine Beschreibung verschiedener Versuchstypen und einiger Grundbegriffe der Versuchsanstellung finden Sie hier (pdf-Datei, 0,4 MB).

Versuchsskizze

Legende

BezeichnungVarianteDüngemenge
V0Kontrolle0 t Kompost/ha
V1Düngung7 t Komost/ha

 

5. Der Versuch in Bildern

Der Kompost ist zum Zeitpunkt der Ausbringung 11 Monate gerottet. Foto: Charlotte Kling

Größere Holzstücke sind immer noch zu erkennen. Eine Durchmischung vor der Ausbringung ist wichtig, um das Material zu homogenisieren. Foto: Charlotte Kling

Kontakt Regioberaterin

Charlotte Kling
Tel.+49 3334 657-239
ckling(at)hnee.de

Letztes Update dieser Seite: 29.01.2025