Gemeinsam forschen – NutriNet bei der PartWiss in Leipzig
Von 14. bis 16. November war das NutriNet bei der PartWiss 25 vertreten: der vierten Konferenz zur Vernetzung und Stärkung von Partizipation in der Wissenschaft. Das Motto der Konferenz war „Gemeinsam forschen – Impulse aus Citizen Science, partizipativer und transdisziplinärer Forschung”. Mit einem Impulsvortrag und Teilnahme an der Postersession trugen Anne Droscha und Leonie Höber vom NutriNet zum Programm bei.
Impulsvortrag: Evaluation in der Praxisforschung
Der Vortrag „Evaluation auf unerforschten Wegen: Eine Perspektive aus der Praxis“ gab Einblicke in die begleitende Evaluation im NutriNet*. Im Projekt stellt sich hier vor allem die Frage: Wie muss die Zusammenarbeit ausgestaltet sein, damit Ergebnisse entstehen, die sowohl wissenschaftlich auswertbar als auch praxisrelevant und umsetzbar sind? Diese begleitende Evaluation ist ein zentraler Bestandteil des Forschungsprozesses im NutriNet.
Begleitende Evaluation ermöglicht:
- gemeinsame Reflexion und die Definition von Erfolg und „Scheitern“
- iterative, also wiederholte, Anpassung von Prozessen während der Projektlaufzeit
- Sichtbarkeit qualitativer Aspekte wie die Leistungen von Netzwerken und Beziehungen
- Sichtbarkeit des kontinuierlich stattfindenden Wissenstransfers. Dieser ist ein wichtiger Hebel, um den Ökolandbau weiterzuentwickeln. Denn oft finden Ergebnisse aus der Wissenschaft nicht ihren Weg in die Praxis.
Begleitende Evaluation in partizipativen Projekten ist kein Kontrollinstrument, sondern ein Lernprozess, der Zeit, Vertrauen und Ressourcen braucht.
Gemeinsame Sichtweisen und Bedarfe
In einer Postersession präsentierten Leonie Höber und Anne Droscha die Landkarte Praxisforschung und das im Juli veröffentlichte Positionspapier Praxisforschung. Zentrale
Forderungen im Papier sind unter anderem:
- mehr Praxisrelevanz in Bekanntmachungen
- Förderung langfristiger Netzwerke
- flexible Mittelverwendung
- angepasste Bewertungskriterien für Praxisforschungs-Projekte
Besonders eindrücklich war: Die Punkte des Positionspapiers fanden breite Resonanz und deckten sich mit Diskussionen in verschiedenen Sessions und Workshops auf der Konferenz. Auch mit der Landkarte Praxisforschung konnten sich Personen aus unterschiedlichen Disziplinen identifizieren. Insbesondere diese Überschneidungen wurden durch die Teilnahme an der PartWiss sehr deutlich: Partizipative Forschungsprojekte stehen – auch über Disziplinen hinweg - vor ähnlichen Herausforderungen.
*Die begleitende Evaluation im NutriNet wird an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde umgesetzt. Die Inhalte für den Vortrag wurden erarbeitet von Charlotte Reinicke.
Ansprechpartnerin
Leonie Höber
Projektkoordinatorin
Tel. +49 6131 23979-29
leonie.hoeber(at)bioland.de
Landkarte der Praxisforschung
Praxisforschung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, in der viele Themen und Prozesse abgestimmt werden müssen. Diese Vielschichtigkeit haben wir im NutriNet auf humorvolle Weise in einer „Landkarte der Praxisforschung“ zusammengetragen, illustriert von Mathis Eckelmann. Die Karte soll mit viel Heiterkeit für andere Praxisforschungsinteressierte sichtbar und zugänglich machen, was in Praxisforschung alles steckt, wo Hürden und Ertragreiches im co-creativen Arbeiten liegen.
