Austausch über den Tellerrand: Exkursion auf NutriNet-Betrieb in Brandenburg

Austausch und voneinander Lernen gehören zur NutriNet Philosophie. Auch Gäste aus anderen Projekten sind hierzu herzlich willkommen. Am 13. Mai 2022 öffnete NutriNet-Landwirt Gerdes seine Hoftore: Für Doktorand*innen, Postgraduierte und Professor*innen aus Kenia, Tansania und Uganda.

Im Rahmen des InNuSense-Projektes der Humboldt Universität Berlin forschen sie problemorientiert und transdisziplinär entlang ernährungssensibler Wertschöpfungsketten. Dabei befassen sie sich unter anderem mit Amarant als Gemüsekultur, der auf den leichten Böden in Brandenburg unter zunehmender Trockenheit als Druschkultur interessant werden könnte.

Gerdes stellte den Exkursionsteilnehmer*innen seinen Betrieb vor. Er bewirtschaftet im östlichen Brandenburg 640 Hektar Ackerland mit vielfältigen Kulturen wie Sonnenblumen, Mais, Lupine, Lein und Kartoffeln. Der Kleegrasanbau wird von der Mutterkuhherde verwertet. Im Nacherntebereich sichert Gerdes durch die hofeigene Getreidereinigung und das neu gebaute Kartoffellager die Produktqualität und schafft sich Flexibilität in der Vermarktung. Gerdes beantwortete viele Fragen zu Aspekten wie Reinigung, Kühlung und Transport seiner Produkte.

Der gemeinsame Erfahrungsaustausch steht im Mittelpunkt der Field Schools im Projekt NutriNet, deren Konzept sich an den Erfahrungen der Farmer Field Schools aus der Entwicklungszusammenarbeit im globalen Süden orientiert. Somit gab es auch in der Forschungsmethodik der beiden Projekte eine gemeinsame Schnittmenge. Regioberaterin Kling stellte den Exkursionsteilnehmer*innen vor, wie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis im NutriNet-Projekt organisiert ist. Dabei werden gezielt Wissen und Fähigkeiten zur Anlage von Praxisversuchen und Selbstreflexion im Rahmen der Gruppenberatung bei den Regioberater*innen und Landwirt*innen aufgebaut. Im Praxisforschungsprozess stehen die Landwirte im Mittelpunkt und werden aktiv eingebunden, um lösungs- und umsetzungsorientierte Forschung zu gewährleisten. Außerdem wurde diskutiert, wie eine Verstetigung solcher Netzwerke gelingen kann.

Text: Charlotte Kling, Regioberaterin Brandenburg

Ansprechpartnerin

Charlotte Kling
Tel.+49 3334 657-239
ckling(at)hnee.de

Letztes Update dieser Seite: 12.09.2023