Auswirkung verschiedener Unterfußdünger auf den Ertrag von Silomais

1. Versuchsdurchführung

Regionetzwerk Niedersachsen

2. Hintergrund

Unterfußdünger haben im konventionellen Maisanbau eine große Bedeutung. Dabei werden häufig synthetische Stickstoffdünger und wasserlösliche Phosphordünger (z.B. Diammoniumphosphat) eingesetzt. Diese sind in der ökologischen Landwirtschaft nicht erlaubt. Dennoch bietet der Handel auch für Öko-Betriebe spezielle Unterfußdünger für den Bio-Maisanbau an. Die Hersteller werben mit "biostimulierenden" Wirkstoffen, "Mischungen essentieller Mineralien und Algenextrakten, die für die Mikroorganismen in der Wurzelzone gebraucht werden".

Eine ausgewogene Kombination an Mikronährstoffen soll sich positiv auf den Ertrag von Silomais auswirken. Diese Hypothese soll überprüft werden. Getestet wurden zwei Handelsprodukte (Bio-Unterfußdünger der Firma TERRA) sowie zwei weitere Düngemittel, bei deren Auswahl vor allem darauf geachtet wurde, dass sie eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie die Handelsprodukte haben.

3.Versuchsfrage

Wie wirkt sich der Einsatz unterschiedlicher Unterfußdünger auf den Ertrag von Bio-Silomais aus?

4. Versuchsaufbau

Standortbeschreibung
Boden-Klima-Raum47 - mittleres Niedersachsen, leichte Lehmböden
Höhenlage (m ü NN)34 m ü. NN
Bodenartlehmiger Sand
Jahresniederschlag in mm2022: 647 mm (von Juni bis September 229 mm)
keine Bewässerung
Durchschnittstemperatur in °C11,0 ° C
Ausgangslage auf der Versuchsfläche vor Versuchsanstellung
FruchtfolgeKleegras – Kleegras – Silomais – Silomais – Körnerleguminosen/Getreidegemenge – Triticale
Düngung24.11.2021: 10 m3/ha Rindergülle
08.03.2022: 650 kg/ha Granukal S
28.04.2022: 10 m3/ha Rindermist
16.05.2022: 25 m3/ha Rindergülle
Pflegemaßnahmen1 x Striegeln, 3 x Hacken
BodenuntersuchungenEUROFINS (Probennahme am 19.11.2021)
Phosphor verfügbar: 4,8 kg P/ha (= Versorgungsstufe B)
Kalium verfügbar: 50 kg K/ha (= Versorgungsstufe A)
Kalzium verfügbar: 285 kg Ca/ha (=Versorgungsstufe C) Magnesium verfügbar: 210 kg Mg/ha (= Versorgungsstufe C)
pH-Wert: 5,3
Versuchsparameter
VersuchstypPraxisforschungsanlage: Einzelversuch
AnlagetypStreifenversuch
Prüffaktor/enVerschiedene Unterfußdünger
FaktorstufenKeine Düngung (Kontrolle), Profi TERRA 20 Explorer, Profi TERRA 12, GRANUKAL S, 50 % GRANUKAL S plus 50 % Patentkali (je 150 kg/ha)
Anzahl Wiederholungen3
PrüfmerkmaleFrischmasse-Ertrag Silomais (dt/ha)
Versuchszeitraum05/2022 bis 10/2022

* Eine Beschreibung verschiedener Versuchstypen und einiger Grundbegriffe der Versuchsanstellung finden Sie hier (pdf-Datei, 0,4 MB).

Da die TERRA-Düngemittel einen hohen Calcium-Anteil aufweisen, wird vermutet, dass die Düngewirkung unter anderem darauf zurückzuführen sein wird. Deshalb wurden für den Vergleich Düngemittel herangezogen, die ebenfalls Calcium enthalten.  Mit dem Düngemittel GRANUKAL S (0,4 % Mg, 38,1 % Ca und 4,5 % S) sowie der Mischung aus 50 % GRANUKAL S und 50 % Patentkali (= Kalimagnesia) (11,3 % K, 3,3 % Mg, 19,3 % Ca, 2,4 % S) wurden Düngemittel getestet, die eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie die TERRA-Düngemittel aufwiesen. Alle 4 Varianten wurden mit einer Dosierung von 150 kg/ha als Unterfußdünger in den Boden eingebracht.

Versuchsskizzen

Legende 2021

BezeichnungVarianteMengen
V0Ohne Unterfuß-Düngung0 kg/ha
V1Profi TERRA 20 Explorer150 kg/ha
V2ProfiTERRA 12150 kg/ha
V3GRANUKAL S150 kg/ha
V450 % GRANUKAL S
50 % Patentkali
150 kg/ha

5. Der Versuch in Bildern

Maisbestand auf der Versuchsfläche. Foto: Wilfried Stegmann

6. Ergebnisse

Der Silomais wurde parzellenweise auf Anhänger geladen. Anschließend wurde durch Wiegen der Anhänger der Silomaisertrag pro Parzelle bestimmt. Die Abbildung zeigt die Wiegeergebnisse.

Die erhobenen Erträge lagen im Mittel zwischen 367 dt/ha (Profi TERRA 20 Explorer) und 414 dt/ha (Granukal S). Abbildung 2 zeigt, dass es keine signifikanten Ertragsunterschiede beim Silomais zwischen den verschiedenen Düngevarianten gab.

7. Diskussion

In diesem Versuch hatten die verschiedenen Unterfußdünger keine Auswirkung auf den Silomaisertrag.

Nachdem im November 2021 die Bodenprobenergebnisse gezeigt hatten, dass insbesondere bei Kalium eine Mangelsituation vorlag, wurden auf der gesamten Fläche am 28.4.2022 10 m3/ha Rindermist und am 16.5.2022 25 m3/ha Rindergülle gedüngt. Wahrscheinlich haben diese Düngemaßnahmen zu einer ausreichenden Nährstoffversorgung in allen Varianten geführt, sodass die zusätzliche Unterfußdüngung keine Auswirkung auf den Silomaisertrag hatte.

8. Fazit

Der einjährige Versuch deutet darauf hin, dass an diesem Standort eine zusätzliche Unterfußdüngung keine Ertragssteigerung bei Silomais bewirkt – vorausgesetzt, dass eine ausreichende Nährstoffversorgung durch vorangegangene Düngemaßnahmen vorliegt. Durch eine Wiederholung des Versuchs ließen sich aussagekräftigere Ergebnisse erzielen.

Kontakt Regioberater

Wilfried Stegmann
Tel.+49 4262 9593-78
w.stegmann(at)oeko-komp.de

Letztes Update dieser Seite: 16.01.2024