Düngung von Winterweizen mit Struvit und Rohphosphat

1. Versuchsdurchführung

Regionetzwerk Bayern

2. Hintergrund

Die Phosphorbilanz von ökologisch wirtschaftenden Betrieben ist oftmals negativ. Insbesondere bei hohen pH-Werten ist die Phosphor-Nachlieferung aus dem Boden eingeschränkt, sodass bei niedrigen P-Gehalten und gleichzeitig erschwerten "Nachlieferungsbedingungen" eine externe Düngung in Erwägung gezogen werden kann. Allerdings ist das Angebot an verfügbaren P-Düngern sehr begrenzt. Struvit ist ein recycelter P-Dünger aus der Kläranlage, der dazu beitragen könnte, die Lücken im Phosphor-Kreislauf zu verringern. Struvit ist jedoch bisher nur im konventionellen Landbau, nicht aber im ökologischen Landbau als Dünger zugelassen.

Der Versuchsbetrieb hat bereits in den vergangenen zwei Jahren untersucht, wie sich die Anwendung unterschiedlicher Phosphordüngemittel, u.a. Struvit, auf den Ertrag und die Qualität von Winterweizen und Hafer auswirken (vgl. Versuchsergebnisse). Im Folgeversuch fokussiert sich der Betriebsleiter auf die zwei P-Düngemittel Struvit und Rohphosphat und untersucht, wie sich deren Anwendung auf den Ertrag der Folgekultur auswirkt. Für die Anwendung von Struvit als P-Dünger im Ökolandbau wurde eine Ausnahmegenehmigung beantragt.

3. Versuchsfrage

Wie wirken sich Struvit und Rohphosphat (bei hohen pH-Werten) auf die P-Aufnahme und den Ertrag der nachfolgenden Kultur Winterweizen aus?

4. Versuchsaufbau

Standortbeschreibung
Boden-Klima-RaumTertiär-Hügelland Donau-Süd
Die Bodenklimaräume sind hier zu finden.
Höhenlage (m ü NN)411 m
Bodenart 
Jahresniederschlag in mm816,4 mm
Durchschnittstemperatur in °C8,8°C
Ausgangslage auf der Versuchsfläche vor Versuchsanstellung
FruchtfolgeAckerbohne – Winterroggen – Kleegras
Düngungkeine
PflegemaßnahmenKleegras, 3-mal beerntet
Bodenuntersuchungen

EUF-Bodenuntersuchung
Humus: 6,7%
pH-Wert: 7,2
Stickstoff: 2/2,5 (Versorgungsstufe D)
Phosphor: 1/0,5 (Versorgungsstufe A)
Kalium: 2/3 (Versorgungsstufe A)
Calcium: 50/68 (Versorgungsstufe E)

Versuchsparameter
Versuchstyp*Praxisforschungsanlage: Einzelversuch (auf einem Betrieb)
AnlagetypParzellenversuch
Prüffaktor/enP-Düngung
FaktorstufenStruvit, Rohphosphat, keine Düngung (Kontrolle)
Anzahl Wiederholungen4
PrüfmerkmaleSprossmasse, Ertrag und Qualitätsparameter Winterweizen
Versuchszeitraum10/22 bis 08/23

* Eine Beschreibung verschiedener Versuchstypen und einiger Grundbegriffe der Versuchsanstellung finden Sie hier (pdf-Datei, 0,4 MB).

Versuchsskizze

Legende

BezeichnungVarianteDüngung in kg/ha
SStruvit70 kg P2O5/ha = 330 kg Dünger/ha
RPRohphosphat70 kg P2O5/ha = 269 kg Dünger/ha
0Kontrolle-

 

5. Der Versuch in Bildern

Trockenes und abgesetztes Saatbett: Beste Saatbedingungen für den Winterweizen. Foto: Lena Heilmeier

Exakte Einmessung der Kleinparzellen auf dem Versuchsschlag. Foto: Lena Heilmeier

Exakte Ausbringung des Düngers per Hand, da die Parzellengröße nur 6x10m beträgt. Anschließende Einarbeitung des Düngers mit der Kreiseleggen-Säkombination. Quelle: Lena Heilmeier

Kontakt Regioberater

Johannes Weiß
Mobil: +49 151 68955551
j.weiss(at)naturland-beratung.de

Letztes Update dieser Seite: 16.01.2024