Field School in Unterfranken

Die vierte Field School in Bayern fand Ende September auf dem Betrieb von NutriNet-Landwirt Sebastian Bausewein in Unterfranken statt. Er erörterte mit der Gruppe, wie er die überschüssige Luzerne am besten verwerten kann.

Zum Start in den Tag brachten sich die Teilnehmenden bei einer Tasse Kaffee kurz auf den Stand der Dinge: Wie weit war die Ernte fortgeschritten? Welche Kultur hat in diesem Jahr überrascht – welche war enttäuschend? Wieviel hat es in den verschiedenen Regionen bisher geregnet?

Nach dem gegenseitigen Update gab uns Sebastian Bausewein einen Überblick zu seinem Betrieb, der bereits seit den 1960er Jahren nach den Richtlinien von Demeter bewirtschaftet wird. Während des Betriebsrundgangs konnten viele Fachfragen bezüglich der Tierhaltung aber auch zur neu gebauten Getreidelagerung beantwortet werden. Auf der anschließenden Feldrundfahrt besichtigten wir unter anderem den frisch angelegten Netzwerkversuch zum Thema Kleegrasumbruch. Der Betriebsleiter möchte sein Kleegras pfluglos umbrechen und hat dafür drei unterschiedliche Varianten angelegt.

 

Nach dem stärkenden Mittagessen in der Mittagssonne setze sich die Gruppe zusammen, um die Schlüsselfrage von Sebastian Bausewein zu diskutieren. Er wollte gerne mithilfe der Gruppe erörtern, welche Verwendungsmöglichkeiten er für überschüssiges Luzernekleegras zur Verfügung hat und welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben. Der Grund für seine Fragestellung: Die Ackerfläche ist im Vergleich zur Tierhaltung gewachsen, sodass nun mehr Luzerne auf den Feldern steht, als er verfüttern kann. Die Sammlung von Verwertungsideen der Kolleg*innen reichte von Mulchen bis hin zum Verkauf als Luzerneheu oder -cobs. Die Frage der Kleegrasverwertung stellt sich oftmals für viehlos wirtschaftende Betriebe, was zudem einen zentralen und wichtigen Punkt im jeweiligen Nährstoffmanagement darstellt.

Insbesondere zu den Varianten der Silagedüngung und der Kompostierung kamen etliche rechtliche und pflanzenbauliche Fragen auf, die Regioberater Johannes Weiß und sein Kollege Alexander Watzka beantworteten. Watza ist der Beratungskoordinator der Regionetzwerke. Auf dieser Fieldschool gab er einen Input zum Thema MC-Kompost, welches rege diskutiert wurde.
Als Ergebnis des gemeinsamen Tages, nahm der Gastgeber Sebastian Bausewein eine Kombination aus verschiedenen Möglichkeiten mit, um eine sinnvolle Verwertung der überschüssigen Luzerne zu gewährleisten. „Die Vielzahl an Optionen hat mich überrascht“, so Sebastian Bausewein. „Aber der Teufel steckt im Detail. Mit diesen Details werde ich mich jetzt näher beschäftigen. Die Diskussion darüber hat mich aber schon viel weiter gebracht.“

Nach der intensiven Diskussion kamen Kaffee und Kuchen gerade recht, um eine kleine Pause einzulegen. Im Anschluss gaben Regioberater Johannes Weiß und die jeweils beteiligten Regiolandwirte einen Überblick über die laufenden Versuche und bei einigen sogar schon erste Ergebnisse. Diese Versuche gilt es nun fortzuführen, um so eine bessere Aussagekraft der Ergebnisse zu erhalten.

Text: Johannes Weiß, 05.11.2021

Kontakt Regioberater

Johannes Weiß
Mobil: +49 151 68955551
j.weiss(at)naturland-beratung.de

Letztes Update dieser Seite: 22.11.2022