Field School zu Untersaaten in Winterweizen
Anfang September fand auf dem Betrieb von NutriNet-Landwirt Ole Schweneker in Schmalförden eine Field School statt. Die Schlüsselfrage, die sich für den Landwirt stellte: Wie lässt sich eine Untersaat im Winterweizen beim Anbau in weiter Reihe am besten etablieren?
Ole Schweneker bewirtschaftet zusammen mit seinem Vater einen Bioland-Betrieb mit 83 Hektar Fläche. Auf dem Gemischtbetrieb mit Ackerbau, Dauergrünland und vierzig Kühen plus Nachzucht baut er Backweizen in weiter Reihe an, möglichst mit Untersaat.
Beim Anbau in weiter Reihe wird über eine zusätzliche Mineralisation eine Verbesserung der Backqualität angestrebt. So werden in der Praxis bei Weizen Proteinwerte erreicht, die um ein bis zwei Prozentpunkte über den in Normalsaat erzielten Werten liegen. Außerdem bietet die Hacke hier mehr Möglichkeiten zur mechanischen Unkrautregulierung, auch unter schwierigeren Bedingungen.
In einem NutriNet-Praxisversuch zur Etablierung von Untersaaten untersuchte der Betriebsleiter verschiedene Varianten. Fünf verschiedene Untersaaten (Leindotter, Spitzwegerich, Seradella, eine Mischung aus Weißklee und Spitzwegerich sowie eine DSV-Mischung mit einem Leguminosenanteil von 30 Prozent) waren am 20. April in Kombination mit einem Hackgang ausgesät worden. Alle Varianten wurden dreifach wiederholt. Zu Beginn der Field School begutachteten die Teilnehmenden den Feldversuch.
Beim Blick auf die Parzellen wurde deutlich, dass sich die Untersaaten sehr unterschiedlich entwickelt hatten. Leindotter stellte – infolge einer längeren Trockenphase im Frühjahr – einen Totalausfall dar. Auch Seradella und die DSV-Mischung hatten einen lückigen Aufgang. Lediglich die Varianten Spitzwegerich sowie Spitzwegerich in Kombination mit Weißklee entwickelten sich gut.
Bei der Diskussion der Schlüsselfrage brachten sich die anwesenden Landwirte mit ein. Walzen vor der Aussaat – möglichst bei Frost im Winter oder im Frühjahr – für eine leichte Rückverfestigung des Bodens war einer der genannten Ansätze, um die Etablierung der Untersaat zu verbessern. Hier sei aber besondere Vorsicht geboten, sollte der Boden sehr feucht sein, um eine Verschlämmung oder zu starke Verdichtung zu verhindern. Und auch zum Ende der Bestockung sei es wichtig, darauf zu achten, den Weizen mit der Walze nicht zu beschädigen.
Auch die Sätechnik sei eine wichtige Stellschraube. Je nach Boden und Witterung könne eine flache Aussaat mit Rückverfestigung durch Andruckrollen oder eine pneumatische, oberirdische Saat mit anschließendem „Einstriegeln“ zielführend sein. Die Aussaatmischung flexibel je nach Wetterlage festzulegen, sei ebenfalls wichtig.
Ole Schweneker bedankte sich für die Anregungen der Landwirte. Bei einem Betriebsrundgang tauschten sich die Teilnehmenden anschließend weiter aus und besprachen Ansätze im Ackerbau und der Milchviehhaltung. Zum Abschluss der Field School gab Regioberater Wilfried Stegmann zusammen mit den NutriNet-Landwirten einen Einblick in die derzeit laufenden Versuche im Regionetzwerk Niedersachsen.
Text: Wilfried Stegmann, Regioberater Niedersachsen
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